Trends
Trends in 2023
Richtige Prognosen für ein „neues“ Jahr abzugeben, war noch nie so schwer wie heute. Alles ist im Wandel, eine digitale Transformation. Jetzt zu wissen, was die Zukunft bringen wird – das wäre cool. Wo wird die Reise hingehen, viele Kunden haben ihre unternehmerische Entwicklung ja schon mit einem Trendradar im Blick. Für alle anderen haben wir im Rahmen eines weltweiten „Trend-Scoutings“ 21 interessante Trends zusammengestellt.
Das immer schnellere Technologie Trends
Aufregende Technologien klopfen tagtäglich an unsere Tür. In der Zukunft wird dieser Trend aber noch einiges an Geschwindigkeit zulegen. Immer genauere Informationen, höhere Transparenz, bessere Konnektivität, unendliche Auswahlmöglichkeiten. Insbesondere Bereiche wie das Cloud Computing und Open-Source-Kulturen ermöglichen ein immer schnelleres Wachstum der digitalen Möglichkeiten.
Exempel
Das offensichtlichste Beispiel ist Dein eigenes Zuhause, der Fernseher, das Auto, der smarte Kühlschrank, die smarte Türklingel, der Staubsaugerroboter, Smarthome usw. Fast alles, was in analoger Form existiert, gibt es heute als hochkomplexe und vernetzte Weiterentwicklung.
Nachhaltige Möbel Trends
Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen sind nicht erst seit gestern im Trend. Seit vielen-vielen Jahren befassen sich Unternehmen mit diesem Thema. Doch in Zukunft macht die „Generation Z“ den Unterschied. Viele junge Menschen identifizieren sich durch ein bewusstes nachhaltiges und umweltschonendes Leben. Immer mehr Kundinnen und Kunden fangen an, sich für die Herstellung, den Transport und die Folgen ihrer Produkte zu interessieren.
Exempel
KietzBett ist ein Berliner Unternehmen mit dem Ziel, nachhaltige und faire Massivholzbetten in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern herzustellen. Das Holz für die Betten wird größtenteils CO2-neutral aus Berliner Wäldern bezogen und gemeinsam mit der Förderwerkstatt der Stephanus Stiftung verarbeitet.
Flexible Arbeitsplätze Trends
Die Möglichkeit von zu Hause aus arbeiten zu können und von jedem Ort der Welt mit seinem Team vernetzt zu sein, hat nichts mehr mit einem klassischen 9-to-5-Job zu tun.
Durch Remote-Working, durch mobiles Arbeiten und vernetzte Prozesse hat sich in vielen Unternehmen eine komplexe und effiziente digitale Infrastruktur gebildet. Was jedoch oft vergessen wird, ist die analoge Perspektive der Arbeitsprozesse ebenfalls anzupassen. Drei Tage Homeoffice, zwei Tage Büro ist ein klassisches Model und ein erster Versuch, flexibles Arbeiten zu integrieren. Ergeben feste Arbeitsplätze da noch Sinn? Wie bringt man größere Teams auf hybrider Basis zusammen? Wie schaffe ich ein flexibles, aber trotzdem noch persönliches Arbeitsumfeld?
Exempel
„Pearson Lloyd“ aus England hat sich genau dieser Fragen angenommen und erste Designs für flexibles Arbeiten entwickelt. Mithilfe von innovativen Büromöbeln versucht das Unternehmen die neue entstandene Marktlücke zu beliefern.
Auch das Schweizer Design Studio Panter & Tourron setzt auf die neue Flexibilität der Arbeitnehmenden und entwickelt schon seit 2019 faltbare und nachhaltige Möbelstücke für ein flexibles Leben.
Social Commerce Trends
Wir alle kennen den Begriff des E-Commerce, aber was ist denn jetzt Social Commerce? Sprechen wir von klassischem E-Commerce, ist oft die direkte Verbindung und Kommunikation zwischen Händler und Kunden gemeint. Der Anreiz zum Kauf wird hierbei durch eine Art Push-Kommunikation des Händlers ausgelöst, etwa durch Newsletter oder E-Mail Updates.
Beim Social Commerce findet weniger eine Kommunikation zwischen Händler und Kunden statt, sondern vielmehr ein direkter Austausch unter den Kunden. Ein entscheidender Vertriebskanal für Social Commerce sind Social-Media-Plattformen wie Instagram, Twitter, LinkedIn oder auch WhatsApp oder immer mehr TikTok.
Instagram, Facebook und TikTok sind schon lange keine reinen Kommunikations-Plattformen mehr. Sie haben sich zu Shopping-Apps weiterentwickelt, die Kunden für einen Kaufabschluss nicht mal mehr verlassen müssen. Die Grenzen zwischen E-Commerce und Social Media verschwimmen zunehmend.
Für Unternehmen bietet dies die Chance, ihre Zielgruppe direkt über Social Media mit einer kreativen Bewerbung ihrer Produkte anzusprechen und zeitgleich zum Sofort-Kauf über Social-Commerce zu animieren. Im kommenden Jahr werden diese Arten von Shoppable-Posts ein klarer digitaler Marketing-Trend sein, das heißt Social-Media-Beiträge, die den Nutzer direkt zur Check-Out-Seite eines Produktes führen.
Exempel
Der deutsche Online-Versandriese Zalando ist einer der Vorreiter für die Implementierung von Social-Commerce in Deutschland. Mit Features wie „Shop the Look“, eine Art Online-Katalog-Shopping, bei dem bekannte Models ihre „Lieblings Outfits“ auf der Website von Zalando präsentieren. Interessierte Kunden können so schnell und unkompliziert beliebte Outfits kaufen. Chat-Bots und Shoppable-Posts auf Instagram und TikTok sind weitere Features im Social-Commerce-Portfolio von Zalando.
Von Global zu Lokal
In einer durch Globalisierung geprägten Welt vergessen wir oft, was vor unserer eigenen Haustür zu finden ist. Die globale Pandemie, der Aufruf nach Nachhaltigkeit und neue gesellschaftliche Werte führen dazu, dass wir uns wieder mehr auf unseren lokalen Märkten umsehen. Egal ob Lebensmittel, Konsumgüter oder der Familienurlaub, vieles ist in unserer unmittelbaren Umgebung vorhanden oder möglich. Die Kombination aus digitaler Konnektivität und neuen Technologien ermöglicht es in Sekundenschnelle, fast überall auf der Welt agieren zu können. Aber für viele Menschen dreht sich das tägliche Leben immer noch um einen festen Ort, sei es eine Stadt, eine Provinz oder ein Land. Es besteht eine große Nachfrage an lokalen Verbesserungen und Produkten.
EXEMPEL
Die international tätige Supermarktkette Rewe konzentriert sich zunehmend auf ein nachhaltiges Produktportfolio und ein langfristig faires Handeln. Auch der Trend von Global zu Lokal nimmt hierbei einen wichtigen Platz in der Strategie des Handelskonzerns ein.
So wird versucht, wo es geht, lokale und nachhaltig erzeugte Produkte in Filialen mit entsprechender Lage anzubieten. Anstatt nur auf Großkonzerne zurückzugreifen, befürwortet Rewe die Zusammenarbeit mit Bauern und Produzenten aus der jeweiligen Region. So beschreibt sich Rewe selbst als ein Teil der Nachbarschaft.
Re- & Upcycling
Nachhaltig zu handeln, muss nicht immer heißen, seine Produktionsprozesse komplett umzustellen, Re- oder Upcycling sind eine interessante Alternative. Bei Recycling werden ausgediente Produkte in ihre Bestandteile zerlegt, die dabei entstehenden Ressourcen können anschließend für die Herstellung neuer Produkte verwendet werden. Upcycling hingegen ist die Aufwertung veralteter Produkte, um so ihre Nutzungsdauer zu erhöhen.
EXEMPEL
Der Ikea Secondhand Store: Ausgediente Möbelstücke werden hier von Ikea vor Ort repariert und erhalten ein zweites Leben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Möbelstücke ursprünglich von Ikea waren, oder nicht. Die gespendeten Möbelstücke können nach der Aufbereitung für ein Bruchteil des Originalpreises erworben werden.
Nachhaltige und zielorientierte Finanzprodukte
Nachhaltige Geldanlagen sind heutzutage kein Nischenprodukt mehr. Denn, eine Vielzahl von Anlegern verfolgt bei seinen Investmententscheidungen nicht ausschließlich Renditeziele. Vielmehr möchten Investoren mit ihrem eingesetzten Kapital auch ein Stück die Welt verbessern. Wertebasierte Finanzprodukte die ESG-Kriterien berücksichtigen, bieten diese Möglichkeit. ESG-Kriterien (Enviroment, Social, Governance) beschreiben Umwelt- und Sozialaspekte sowie eine nachhaltige Unternehmensführung. Wo aber sind diese Finanzprodukte zu finden? Banken, Investmentgesellschaften und Asset Manager richten Portfolios bereits an den 17 SDG der Vereinten Nationen aus.
In solchen Depots finden etwa Unternehmen der Rüstungs- und Pornoindustrie oder auch der Gentechnik sowie des Kohleabbaus keinen Platz. Daneben gibt es bei diesen Finanzmarktteilnehmern für Kunden die Möglichkeit, ihr eigenes Portfolio an ihren persönlichen Nachhaltigkeitszielen zu orientieren. Denn eins ist klar, was nachhaltig ist oder auch nicht, wird auf der Anlegerseite unterschiedlich beurteilt. Aus diesem Grund sollten Anleger ihre Entscheidung auf Basis transparenter und vergleichbarer Fakten und Benchmarks treffen können. Die EU-Taxonomie-Verordnung stellt hierfür den rechtlichen Rahmen dar. Sie soll für Klarheit bei nachhaltigen Investments sorgen und Greenwashing aufdecken.
EXEMPEL
Für die Evangelische Bank (EB) ist Nachhaltigkeit ein Unternehmensgrundsatz. Ihre Anlagestrategien richtet das Kreditinstitut konsequent an den 17 SDG aus. Ihre Tochter für das Asset Management,die EB-SIM, erhielt im Sustainable Investment Management beim Telos-ESG Check-2020 den Platin-Status. Telos führt Ratings unter anderem in den Bereichen Fonds, Investmentprozesse und Nachhaltigkeit durch. Der Telos-ESG-Check verschafft einen Überblick über die Positionierung eines Asset Manager im Bereich Nachhaltigkeit. Daneben fördert die EB gemeinsam mit der EB-SIM ein Forschungsprojet der Universitäten Kassel und Hamburg. Hierbei geht es um eine Studie für mehr Klarheit bei nachhaltigen Anlageprodukten.
KI-optimierter Kundenservice Trends
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Kundenservice bietet einige Vorteile gegenüber dem klassischen Kundensupport. Der signifikanteste Vorteil ist dabei wohl die Möglichkeit hochwertigen und personalisierten Support rund um die Uhr anbieten zu können – 24 Stunden und 7 Tage die Woche. Unternehmen können durch KI-Kosten und wertvolle Ressourcen einsparen. Aber wie funktioniert das?
KI ein Bestandteil der Computerwissenschaften, welche Technologien entwirft, die die menschliche Fähigkeit zu denken repliziert und in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen.
EXEMPEL
Software-Anwendungen wie einen Chatbot sind aktuell die beliebteste Form der KI-Integration, um besseren Support bieten zu können. Stellt ein Kunde eine Frage, setzt sich die KI mit den Daten und Fragen des Kunden auseinander und sucht basierend auf einer groben Struktur und vorherigen Fällen nach einer passenden Lösung. Mit jedem Fall lernt die KI dazu und verändert ihre Struktur, so werden die Lösungsvorschläge von Mal zu Mal besser.